Grenzenlos / Brezmejen
Konzept
Sprache und Sprachvielfalt als grenzüberschreitende und vermittelnde Elemente einer einzigarti- gen kulturellen Vielfalt der Region.
Unser Projekt stellt die grenzüberschreitende kulturelle Vielfalt der Region in den Mittelpunkt. Da- bei wird mit Sprache als kultureller Träger und Vermittler in verschiednen Formen gearbeitet. Sprache verbindet über Grenzen hinweg und ermöglicht die Begegnung mit Menschen und Kulturen. Die Verschmelzung von slowenisch- und deutsch-kärntnerischer Kultur ist nebst dem wärmsten See Europas das Alleinstellungsmerkmal der Region. Dieses Gegebenheit bietet ein grosses Potential für die zukünftige Positionierung der Destination Klopeiner See. Dabei können mit dem Thema Sprache alle für den Kulturtourismus wesentlichen Aspekte der kulturellen Produktion vermittelt werden. Die vorhandenen Kompetenzen der Region in den Bereichen Literatur, bildende Kunst, Musik und Kulinarik können mit dem Medium der Sprache, insbesondere mit Mehrsprachigkeit verknüpft werden.

















Platz der Sprache
Um diese zukünftige kulturelle Zentrumsfunktion zu etablieren braucht es einen zentralen Platz als Ort der Begegnung und Projektions äche zur Zelebrierung der sprachlichen Vielfalt in Seelach. In- haltlich wird auf dem Platz der Sprache auf vielfältige Weise inszeniert mit dem Ziel Begegnungen zu ermöglichen und zu fördern.
Der Platz erhält ein ikonenhaftes Dach, welches identitätsstiftend das Thema Sprache manifestiert und bildkräftig inszeniert. Der aus der Dachhaut ausgeschnittene deutsch-slowenische Text han- delt von der Begegnung verschiedener Kulturen.
„ ... Marc war die ganze Zeit am Hüpfen zwischen den Schatten-Buchstaben hindurch ...“
Susanne A. / München / Mutter von 3 Kinder / Familienferien
Auf und um dem Platz der Sprache sollen in Zukunft verschiedene Aktivitäten statt nden, welche die Leitfunktion der Destination als kulturelles Zentrum stärken. Alle Aktivitäten und Installationen sind so codiert, dass sie, je nach Zugang des Betrachters, niederschwellig spielerisch oder aber intellektuell und kulturell anspruchsvoll wahrgenommen werden können. Es können damit auch neue Zielgruppen angesprochen werden.
„ ... und da war dieser schräge Typ, der auf deutsch und slowenisch Poetry Slam gemacht hat. Echt cool!....“
Roger M. / Ulm / Webdesigner / Besuch beim Festival der Sprache am Klopeiner See auf dem Weg nach Venedig zur Biennale
„ ... Hallo Schatz, wie du auf dem Foto siehst, bin ich hier grad auf dem Platz der Sprache am Klopeiner See. Unheimlich inspirierend diese Texte. Da müssen wir unbedingt nächstes Jahr zusammen hin! ...“
Werner M. / Wien / Programmierer / war mit seinen Bike-Freunden auf einer Tour
Der Platz ist mit einer bedachten multifunktionalen Bühne ausgestattet, welche für Konzerte, Film- vorführungen und andere kulturelle Openair-Veranstaltungen zum Thema Sprache genutzt werden kann. Als Leitveranstaltung ist das Festival der Sprachen auf dem Platz angedacht.
Durch die Verlagerung des Bauernmarkts auf den Platz werden die ortstypischen kulinarischen Produkte ins Zentrum von Seelach gebracht. Dies wiederum gibt der umliegenden Gastronomie die Möglichkeit ihr Angebot vermehrt auf lokale Werte zu beziehen.
„ ... Vom Dach her el der Schattenwurf des Textes auf die Bauernstände und verwandelte den ganzen Markt in eine poetische Landschaft ...“
Ulrike K. / Theaterkritikerin / Köln / geniest ein paar ruhige Tage vor dem Festival der Sprachen
Der Platz wird von neuen Gebäuden begrenzt, in welchen für die zukünftige Bespielung wichtige Betriebe, wie die Tourismus-Information und das Café Reichmann, beherbergt sind. Hinter dem Platz entsteht eine mit Geschäften gesäumte Fussgängerpassage, welche die belebte Achse der Promenade abschliesst und eine Verbindung zum Park schafft.
Shared Space
Die Westuferstrasse vom Kreisverkehr bis Seeweg / Seepromenade soll grossräumig als Sha- red Space aufgewertet werden. Mit einem einheitlichen Belag wird die Zone gekennzeichnet. Raumgreifende Interventionen, wie der Belagswechsel und die mittigen Platanenreihe entlang der Westuferstrasse, wirken identitätsstiftend und zugleich verkehrsberuhigend. Die Aufweitung der Westuferstrasse im südlichen Bereich ermöglicht eine Attraktivierung der Strasse und die Etablie- rung einer Verlängerung der Seepromenade gegen Süden hin. Entlang der Strassenfassade des Hotel Sonne werden Markengeschäfte angesiedelt.
„ ... Angela und ich haben natürlich ein Sel e mit dem Gedicht-Dach im Hintergrund gemacht...“
Brigitte B. / Augsburg / Studentin / Besuch bei den pensionierten Grosseltern, wohnhaft in Seelach
Park der Sprache
So wie der Platz die Stärkung des Kompetenzbereichs Kultur der Destination thematisiert, stellt der Park die Landschaft ins Zentrum. Dabei werden die vorgefundenen landschaftlichen Potentiale reaktiviert und neu interpretiert. So bietet der bestehende alte Baumbestand eine ideale Grund- struktur für einen kleinen Kurpark. Der Klopeinbach wird renaturiert und das Element Wasser erfahrbar gemacht.
„ ... ich liebe es, hier auf dieser Bank den Bach rauschen zu hören...“
Maya H. / St. Kanzain / Köchin im eigenen Restaurant, während der Mittagspause im Park
„ ... Hier kann ich die Kinder auch mal am Bach spielen lassen....“
Vera M.. / Göttingen / Mutter / während eines Familienurlaubs
„ ... Das Gedicht im Dach hat bei mir schon viele schöne Erinnerungen hervorgebracht...“
Vlad I. / Seelach / Pensionierter Lehrer / während seinem täglichen Spaziergang
„ .... an den Chorauftritt im Parkpavillon erinnere ich mich besonders gut...“
Silvia K. / Rennweg / Kindergärtnerin / während der Internationalen Chortagen
„ ... die angenehme Kühle unter den Weinreben schätze ich sehr...“
Gustav K. / Seelach / Rentner / Neuzuzüger
Ein Dach bietet auch hier Beschattung und Witterungsschutz und lädt zur kontemplativen Naturbe- trachtung ein. Die Dimensionierung ist gegenüber dem Dach auf dem Platz wesentlich reduzierter, die Struktur ist mit Reben berankt. Der Text in der Dachhaut handelt von Begegnungen mit der Landschaft.
Die Gestaltung und Materialisierung des Dachs sind der des Platzes verwandt. So wird eine dialo- gische Bezug von Platz und Kultur auf der einen sowie Park und Landschaft auf der anderen Seite entwickelt.
„ ... Adria? Das war Gestern. Heute wollen wir Kultur. Da stelle ich mir mehr vor als Liegestühle und Pizza. Die Region haben wir neu entdeckt. Ich hätte gar nicht gedacht, dass es hier so herausragende Museen gibt...“
Werner H. / Werbefachmann / Salzburg / neu im Kulturtourismus
Im Park be nden sich zwei neue Mehrgenerationen Wohngebäude. Durch die vorgeschlagene Nutzung soll ein städtebaulicher Impuls zum ganzjährig bewohnten Wohnanlagen geschaffen wer- den, welche speziell auf die seniorenfreundlichen Bedingungen am Klopeiner See zugeschnitten sind.
„ ... Ich wusste immer schon, dass es mich zum Ruhesand nicht ins Ausland ziehen wird. Der Kontakt mit meiner Heimat ist für mich wichtig. Der See der wärmste in Europa und das milde Klima tut uns beiden gut ....“
Lise P. / Rentnerin / Linz / Neuzuzüglerin mit Schäferhündin Blondi
Besucher Leitsystem










Textbänder
Auf dem Platz der Sprache be ndet sich unter dem Dach das Sprach-Zentrum des Besucher Leitsystems. Von der Bühne ausgehend erstrecken sich Textbänder auf dem Boden in Richtung der verschiedenen Erlebnisareale. Die Buchstaben sind aus Stahlbänder ausgeschnitten, so dass man beim Lesen der Texte den Bändern folgen wird. Die Textinhalte sind mit dem jeweiligen Erleb- nissen der Areale verknüpft.
„ ... und liess ich mich einfach treiben vom Text und bin lesend in die Wanderung eingestiegen...“
Charlotte O. / Übersetzerin / Berlin / hat das neue Angebot „literarische Landschaften“ gebucht
Sprachrohre
Auf der Bühne auf dem Platz und entlang der Wege sind Rohre aus dem Textbänder hervorkom- mend installiert. Diese Rohre können vielfältig zur Vermittlung von gelesenen Texten oder zur spontanen Begegnungen von Gästen und Einheimischen eingesetzt werden. Angelehnt an die Kommunikationssysteme in Schiffen kann in Sprachrohren sowohl gesprochen und gesendet als auch gehört und empfangen werden.
So können sich Menschen miteinander auf spielerische Weise begegnen. Sprache und Sprach- vielfalt steht bei den Installationen wiederum im Mittelpunkt.
„ ... Da habe ich plötzlich realisiert, dass da ja jemand zu mir spricht, der zeitgleich am Turnersee in das Rohr gesprochen hat ...“
Martin P. / Archäologe / St. Gallen / geht jedes Jahr auf eine „Literaturreise“ und Verknüpft den Besuch am Klopeiner See mit den Klagenfurter Literaturtagen
Weg des Lichts – Seepromenade
Textband:
Vom Platz ausgehend wird auf dem Textband ein Gedicht zum Thema Licht und Landschaft die Leser in die Richtung der Seepromenade führen.
Sprachrohre:
Über den gesamten Weg um den See verteilt sind verschiedene Sprachrohre mit gelesenen Ge- dichten zum Thema Licht und Landschaft verteilt.
„ ... Der kurze literarische Textauszug von Bachmann, welcher ich durch das Rohr gehört habe, hat meine Wahrnehmung geschärft und verändert. Die sich wiegenden Schatten der Bäume im Wasser wurden mir plötzlich bewusst....“
Marlene D. / Sängerin / Berlin / immer auf der Suche nach Rückzugsmöglichkeiten und Kontemplation
„ ... nach dem hören des Textes el mein Blick auf die im Wasser re ektierenden Farben der Himmels ...“
Mike A. / Manager / Amsterdam / war eigentlich am Biken und nur durch einen platten Reifen am Sprachrohr stehen geblieben
Weg der Achtsamkeit - Georgibergel
Textband:
Das Band, welches zum Georgibergel und zur Kirche mit der Wunschglocke führt, ist mit Fragen zur eigenen Be ndlichkeit ausgestattet, welche beim Leser ein meditativer Prozess der Achtsam- keit stimuliert.
Sprachrohre:
Die an der Wunschglocke der Kirche in das Rohr gesprochenen Wünsche werden im Rohr auf dem Platz in verschiedenen Sprachen wiedergegeben.
„ ... sehr berührt hat mich der Text in dieser Waldlichtung, durch welchen das schmerzliche Thema der Berufswahl bei mir wieder angestossen wurde...“
Lea P. / Illustratorin / Frankfurt / alleine unterwegs um Abstand und Klarheit zu gewinnen
„ ... was ich da alles für Wünsche gehört habe! Erstaunt hat mich die bekenntnishaften Aussagen, welche hinter den Wünschen standen ...“
Stefan L. / Psychologe und Coach / Graz / Bietet in Seelach Seminare für Burnout Patienten an
„ ... I was deeply moved to hear how humble and self-aware most of the wishes were...“
Bruce L. / Kung Fu Meister / Los Angeles / sucht neuen Ideen für seine „Retreat Ranch“ in Santa Fe
Weg des Fliegens - Kitzelberg
Textband:
Der Anfang einer Geschichte zum Thema Fliegen und Freiheit wird den Weg in die Richtung des Wanderwegs zum Kitzelberg weisen.
Sprachrohre:
Über den gesamten Weg verteilt sind verschiedene Gedichte zum Thema Freiheit und die Sehn- sucht des Fliegens verteilt.
„ ... während der Wanderung haben wir dann viel über Freiheit gesprochen...“
Markus G. / Bäcker / Bad Beligen / mit seiner Frau die Zeit ohne Kinder geniessend
„ ... mit David musste ich natürlich zu dieser Zipline hoch ...“
Maria D. / Gra kerin / Mainz / schätzt als Alleinerziehende Mutter die Kombination von kinderfreundlichen Aktivitäten und kulturellen Angeboten in der Region
Weg der Ursprünge - Gracarca
Textband:
Hier wird mit einem literarischen Text zu den Anfängen der Menschheit auf die Archäologischen Funde auf dem Gracarca hingeleitet.
Sprachrohre:
An den Ausgrabungsstätten im Areal wird auditive Informationsvermittlung über die Rohre abge- spielt. Die Bezugnahme und Stärkung der Darstellung der Region als kultureller Schnittpunkt und Wiege einer kulturellen Vielfalt.
„ ... das war sehr spanend und vor allem viel besser für die Kinder dies ausserhalb des Museums erfahren zu können ...“
Jack F. / Frankfurt / Anwalt / schleppt die Kinder sonst immer in die für sie langweiligsten Museen
Weg des Genusses – Turnersee
Textband:
Ein literarischer Text mit Bezugnahme auf das Thema des kultivierten Geniessens der Natur im gesellschaftlichen Rahmen. Basierend auf der konzeptiven Idee „Garten Eden – Paradiž“
„ ... die Landschaft, diese Musik und dann noch die textliche Untermalung – ich bin begeistert...“
Werner K. / Filialleiter einer Bank / München / war mit seiner Freundin golfen und geniesst mit ihr nun ein exklusives Abendessen mit Livemusik in der Abendsonne über dem Turnersee
Sprachrohre:
Menschen auf dem Platz und auf der Seewiese tauschen sich über die Rohre zum Thema aus. Dazu wird die Frage „wie stellst du dir den Garten Eden vor?“ gestellt. Die Antworten werden auto- matisch von der Originalsprache ins deutsche, slowenische, italienische und englische Sprachen übersetzt.
„ ... Ich war erstaunt wie wichtig den Leuten die Sicherheit ist ... am besten war‘s als mich die Stimme plötzlich nach meinen Wünschen fragte und wir ins Gespräch kamen...“
Helen D. / Soziologin / Wien / war öfters an den Sprachrohren, weil Sie mehr über die Wünsche von andern erfahren wollte
Mit den beiden Instrumenten – der Textbänder und der Sprachrohre – wird es möglich Sprache und Sprachvielfalt als Leitthema des Projekts zu etablieren. So kann ein Zielpublikum von Literatu- rinteressierten im Bereich des Kulturtourismus angesprochen werden.
Beide Instrumente können integrativ verschiedene bestehende Elemente, wie zum Bespiel die Seepromenade mit dem Thema Licht oder die verschiedenen angedachten inhaltlichen Setzungen der Areale, ergänzen und stärken. Das System ist exibel und ohne weiteres auf neue Gegeben- heiten anpassbar. So kann zum Beispiel das zukünftige Thema Thermalbad mit einem weitern Narrationsebene „Weg des Wassers“ oder „Weg der Quelle“ integriert werden.
Beide Vermittlungs- und Interaktionsebenen sind multilingual aufgebaut und ermöglichen Zugänge zu verschiedenen Sprachen. Das bedeutet, dass primär immer mit der deutschen und sloweni- schen Sprache parallel gearbeitet wird. Als weitere Sprachen werden Italienisch und Englisch in Übersetzungen angeboten.



Portale
Die Portale an den Hauptzufahrten sind mit einer zweisprachigen Installation ausgestattet, welche dem bestehenden Claim „Grenzenlosigkeit“ mit dem Thema der Sprachvielfalt und auf eine nieder- schwellige Art verbindet. Aus einer Stahlplatte werden die Worte Grenzenlos und Brezmejen aus- geschnitten. Durch den perspektivischen Verzug sind die Worte nur von einem Bestimmten Punkt aus beim Heranfahren lesbar. Durch diese Anamorphose wird ein mehrperspektivischen Blick auf die gleiche Sache ermöglicht und die slowenisch und deutsche Sprache mit der gemeinsamem Botschaft in ein dialogisches Verhältnis zueinander gesetzt.
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“
Aristoteles / Philosoph / Athen / macht grundsätzlich nur an Orten Urlaub, welche ihn geistig stimulieren
Link zur Präsentation
In Zusammenarbeit mit TILLNER & WILLIGER, Architekten, Wien